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Weiterführende Informationen
Sexuelle Belästigung kann in allen Lebenslagen vorkommen; häufig erfolgt sie in Abhängigkeitsverhältnissen, wie etwa am Arbeitsplatz. Sie gilt in den meisten westlichen Ländern als Diskriminierung und ist zum Beispiel im Sinne des Arbeitsrechts rechtswidrig: Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG): "Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz erkennen und darauf reagieren" - Rechtliche Grundlagen im "Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz" AGG, hier speziell § 3 Begriffsbestimmungen", Abs. 3/4.
Antidiskriminierungsstelle des Bundes:
- Pressemitteilung und Rechtsgutachten zum Thema digitaler Diskriminierung: "Antidiskriminierungsbeauftragte will Schutz vor digitaler Diskriminierung ausweiten - Gutachten zu Schutz vor Diskriminierung durch algorithmische Entscheidungssysteme", 30.08.2023
- Leitfaden für Arbeitgeber, Beschäftigte und Betriebsräte: "Grenzen setzen - Was tun bei sexueller Belästigung am Arbeitsplatz?" (Stand: Juni 2021)
- Studie: "Umgang mit sexueller Belästigung am Arbeitsplatz - Lösungsstrategien und Maßnahmen zur Intervention - Wichtige Ergebnisse im Überblick", (Oktober 2019)
Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW:
- "Sexualisierter Belästigung, Gewalt und Machtmissbrauch an Hochschulen entgegenwirken" - Handreichung - Lisa Mense, Heike Mauer, Jeremia Herrmann (Hrsg.) - Studien Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW Nr. 37, Essen 2022
In Anknüpfung an die erfolgreiche "#unhatewomen"-Kampagne stellt TERRE DES FEMMES: Unterrichtsmaterial für Schulen und Lehrkräfte zur Verfügung: "Handreichung für Lehrkräfte zum Thema "Hate Speech - Worte prägen den Alltag" (Stand 08/2020) - Sprache: Deutsch - Klassenstufe 8 - 11
Das "Koordinationsbüro für Frauenförderung und Gleichstellung" (KFG) an der TU Berlin bietet eine Blog-Seite zum Thema "Zeit für einen Kulturwandel - Gegen Sexismuns in all seinen Facetten" an.
Expertise zur sexuellen Belästigung an Hochschulen: "Sexuelle Belästigung im Hochschulkontext - Schutzlücken und Empfehlungen" (Stand: August 2015)
Catcalling
"Catcalling" (sexuell anzügliches Rufen, Reden, Pfeifen oder sonstige Laute im öffentlichen Raum, für gewöhnlich durch Männer gegenüber Frauen) stellt eine Form der verbalen sexuellen Belästigung dar.
Die "Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros nd Gleichstellungsstellen" wies in ihrem bundesweiten Aktionstag am 10. Juni 2022 auf dieses Phänomen hin und startete den Aufruf, dass von Juni 2022 bis Mai 2023 Betroffene ihre erlebten Belästigungen über eine zentrale Mail-Adresse in ihrer jeweiligen Kommune melden. Insgesamt sind mehr als 40 Kommunen und Kreise an der Aktion beteiligt. Dort werden die Meldungen gesammelt und dokumentiert. Am 2. Aktionstag, den 9. Juni 2023, werden regional organisierte Aktionsgruppen diese Übergriffe mit Kreide an dem Ort sichtbar machen, an dem sie stattgefunden haben. Ziel ist es, auf "Catcalling" aufmerksam zu machen und aufzuzeigen, an welchen Stellen in der Stadt/Kommune sogenannte "Angsträume" sind und damit für Frauen gefährlich.
Upskirting
Im Rahmen der Debatte um "Sexualisierte Diskriminierung und Gewalt" entstand eine Aktion um das Thema "Upskirting", der Blick, das Fotografieren unter dem Rock (engl. "skirt") von Personen - vorwiegend Frauen und Mädchen - , welche mit diesem Vorgehen nicht einverstanden sind oder es nicht bemerken.
Wärend derartige Vorfälle bis vor kurzem nicht Gegenstand des Strafgesetzbuches waren, sondern lediglich Ordnungswidrigkeiten, wurde nun im Bundestag beschlossen, dass "Upskirting" künftig eine Straftat ist und das Gesetz eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren vorsieht. Mehr
- "Upskirting: nur die Spitze des Eisbergs", djb-Pressemitteilung 19-23, Berlin, 11.07.2019, "Deutscher Juristinnenbund" (djb)
- "Upskirting" verboten - Respektlos und übergriffig", Simone Höhn, Stuttgarter Zeitung, 17. Januar 2019
- "Upskirting - Baden-Württemberg will Fotografieren unter Röcke verbieten lassen", red/dpa, Stuttgarter Zeitung.de, 13. Juni 2019